Kurz vor Sonnenaufgang kommt Alfred (eine Amsel) angehüpft und sichert sich die ersten Leckereien aus einer der Futterschalen. Allerdings habe ich ihn auch schon dabei ertappt, wie er genau neben dieser Schale bis zum Frühstück geschlafen hat. Pünktlich zum Sonnenaufgang kommt dann die Elstern-Gang anstolziert und sucht nebenbei die Ritzen in den Bodenplatten nach Krabbelgetier ab. Das lockt die Dohlen an und normalerweise wird es dann ziemlich laut, weil sich zu diesem Zeitpunkt ungefähr ein Dutzend Individuen um die besten Teile vom Frühstück streiten. Seit einiger zeit ist es jedoch muxmäuschenstill. Brunhilde – die Dame von dem Rabenkrrähenpärchen, das hier schon lange wohnt und die Luft-Security übernommen hat – kommt ebenfalls ans Buffet und während sie gemütlich das ein oder andere Körnchen schnabuliert halten alle anderen nicht nur Abstand, sondern auch die Klappe. Sobald dieser stattliche Vogel jedoch die Balustrade geräumt hat zanken sich die Dohlen wie eh und jeh und spätestens dann bin ich auch wach. Nach 20–30 Minuten ziehen die Gesellen dann erstmal ihres Weges und die Ringeltauben gucken, was noch übrig ist – dann schauen auch die Türkentauben vorbei und suchen den Boden ab, den die Dohlen verstreuen gerne einen beträchtlichen Teil des Futters auf Balkon und Flachdach. Jetzt wird es dann Zeit für mich, die Vorräte aufzufüllen und wer ist die erste, die sich etwas vom Nachschub sichert? Frau Neumann – die Lebensgefährtin von Alfred.