Wie riecht der Herbst, wie klingt der Winter oder wie schmeckt der Frühling? Darauf findet man sicher eher universelle Antworten. Aber wie klingt eigentlich der Sommer? Diese Frage ist für mich eindeutig beantwortet, seit dem ich wohne, wo ich seit dreizehn Jahren wohne.
Im späten Frühling trudelt hier Jahr für Jahr ein Trupp Mauersegler ein. Spätestens, wenn der Kalender sagt es ist Sommer sieht man den ganzen Tag ein Dutzend dieser erstaunlichen Dauerflugkünstler durch die Lüfte sausen. Wenn der Tag dann zur Ruhe kommt und der Jahreszeit entsprechend die Balkontür weit offen steht, hört man sie noch besser rufen. Je reiner die Luft, desto klarer dringt ihr Jubel bis der Tag sich neigt ins Haus.
Ich lasse dann gerne für eine Zeit die Musik und sonstige Geräuschquellen aus, um ihnen und den allgegenwärtigen Amseln lauschen zu können. Die singen hier jedoch nicht nur von vor Sonnenaufgang bis weit danach, sondern beinahe auch von Winter bis Winter – was sie für diese Betrachtung quasi disqualifiziert.
Was bleibt ist der Ruf der Mauersegler, der mich immer und überall hören lässt, dass es Sommer ist.