Eines der letzten Bilder von Robbie
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Wahrscheinlich kann man lange Geschichten darüber erzählen, was 2022 war und vielleicht auch wie es klang. Ganz sicher habt ihr aber vieles davon schon gelesen und manches gehört. Doch wenn ich meine meistgelauschten Lieder des sterbenden Jahres anschaue, kann ich die Welt um mich herum auch mit Exzerpten dieser Titel beschreiben.

Anne Clark erkannte bereits 1984:

If the bombs and the fire don't instantly kill
Then the greed from the ashes certainly will
(Self Destruct)

Dann sind da noch die vielen, die dieses Jahr von uns gingen. Neben den bekannten Persönlichkeiten wiegen die nahen Seelen so viel schwerer.

So, wie Nick Cave in 2019 sagte:

She hugged her baby and cried and cried
She said everybody is always losing somebody
Then walked into the forest and buried her child
(Hollywood)

Zusammenfassend passen die Zeilen meines meist gehörten Liedes irgend wie sehr gut,

denn schon 2013 wussten die Editors:

There's sugar on your soul
You're like no one I know (…)
And it breaks my heart to love you
(Sugar)

Doch wenn ich 2022 klanglich beschreiben soll, dann kann ich nur

Skunk Anansie aus dem Jahr 1999 zitieren:

I awake
From blood thick dreams
(Charlie Big Potato)

Das Bild von Robbie dort oben entstand am 21.11.2022 … einen Tag bevor

In diesem Sinne: 2023 ist zumindest eine gute Zahl.

Bild aus  Mai 2021
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Vor sieben Jahren trafen Robbie und ich im Tierheim erstmals aufeinander. Wir schauten uns an und es war für beide Liebe auf den ersten Blick. Kurze Zeit später erklärte der entspannteste Kater der Welt dann mein Schlafsofa zu seinem Hoheitsgebiet. Irgendwann auch meine linke Hand, auf der er immer, solange es eben ging, seinen schnurrenden Kopf ablegte, wärend er Nacht um Nacht neben mir auf dem Sofa verbrachte. Obwohl bereits 2009 geboren, war er im Prinzip immer bei bester Gesundheit. Doch heute musste ich ihn nach kurzer, aber schwerer Krankheit das letzte Geleit zum Tierarzt geben. Er blickte mir in die Augen, als er sich für immer verabschiedete, ganz so, wie wir uns das erste mal trafen. Farewell mein wundervoller haariger Freund.

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Ob ich nicht wieder mehr unscharfes Zeugs machen sollte.

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Morgens, halb elf in Ostwestfalen.

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Die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lässt an diesem Montag wieder etwas zu Wünschen übrig ...

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O-Ton Elfriede: „Hast aber wieder ganz schön lange gebraucht, bis Du endlich aufs Sofa gekommen bist ...“

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Oder auch – wer von „Tieren bein Schabernack treiben zusehen“ spricht, muss das auch beweisen: King Meise, nachdem er die Spatzenbande von der Tanne verjagt hat.

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Wenn ich ehrlich bin: Nachrichten ertrage ich schon länger nicht mehr. Trotzdem kann ich das alles auch nicht weg ignorieren. Zumindest beruhigt es, Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen … und Tiere bein Schabernack treiben.

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Ich habe keine Erfahrungswerte, wie gut die Gesellschaft von Katzen bei einer Zombie-Apokalypse hilft. Ich kann aber bestätigen, dass die Kollegen Fusselbürste ohne Wenn und Aber für einen beliebigen Zeitraum mit schnurrender Begeisterung dabei sind, wenn man sich einfach mal auf dem Sofa verkriecht und von der Welt nichts mehr sehen will. Ist ein gelegentlicher Imbiss gewährleistet, kann man so etwas auch gerne für mehrere Tage am Stück durchziehen … meint Kater Robbie.

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Ich bin 1968 geboren und damit durch und durch ein Kind der 80er. Das heißt natürlich auch, dass ich mit der allgegenwärtigen Gefahr eines Atomkrieges und der Teilung in Ost und West aufgewachsen bin. Schon zu Beginn der 80er fand ich, dass ein (oranges) Peace-Zeichen auf der Jeansjacke passend sei und bis heute ist eine meiner liebsten und wichtigsten Schallplatten die 1981 erschienene „Red Skies Over Paradise“ von Fischer-Z, die genau das thematisiert. Ich habe aus pazifistischer Überzeugung den Dienst an der Waffe verweigert und für mich ist der Tag an dem die Mauer in Berlin fiel, bis heute einer der besten, die ich miterleben durfte.

Obwohl Krieg auch in den letzten Jahrzehnten allgegenwärtig war, fühlen sich die Geschehnisse in der Ukraine doch viel näher an, als zum Beispiel ein Gemetzel um Öl oder Gott im Nahen Osten oder Kosovo.

Irgendwie scheint sich gerade jede Faser meines Körpers daran zu erinnern, wie wenig ich Krieg je verstanden habe und wie raumgreifend die Gedanken um diesen Wahnsinn sein können. Dabei könnte ich mich wahrscheinlich einfach mit einer Tüte Popcorn vor den Bildschirm setzen und abwarten … doch irgendwie fühlt es sich dieses mal anders an.

Hoffen wir, die die etwas ändern können haben noch einen Restfunken Verstand beisammen … mehr bleibt uns vorerst nicht.

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Dann schnitze ich mir eben meinen eigenen Frieden.

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Da zerreißen sich die Kommentatoren die Fingerspitzen, weil Leute nach dem Grillen den Grill mit in die Wohnung genommen haben und es dann acht Menschen, leider auch ein Kleinkind, mit Kohlenmonoxid-Vergiftung gab. Zum einen liegt das sicher daran, dass die Überschriften von sowas wie „Acht Verletzte nach Grillparty in der Wohnung“ sprachen und die wenigsten ja die Artikel hinter den Bezahlschranken der örtlichen Journaille lesen (können) …

Auch ich selbst kann mich des initialen Gedankens nicht erwehren, dass ich das ziemlich dämlich finde …

ABER: Irgendwie zeigt sowas doch ganz nachdrücklich, dass die Menschen heute in der Schule, im Leben oder von Ihren Eltern einfachste Basics, die der Homo Sapiens Jahrtausende zum Überleben beherrschte, nicht mehr lernen. Und im Sommer gibt es dann wieder Leute die sich an Pflanzen vergiften, von den wir schon im Kindergarten wussten, dass wir die Finger davon zu lassen haben.

Ich fürchte, dieses Aussterben von essentiellem Wissen ist auf Dauer schädlicher als jeder Virus.

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Du weißt, du solltest Dir ein Buch definitiv NICHT in der deutschen Übersetzung kaufen, wenn ein Verlag bereits aus dem Titel „THE MEANING IN THE MAKING – The why and how behind our human need to create“ folgendes kreiert: „SINN IN DER KREATIVITÄT FINDEN – Ein biografischer Wegweiser“ … ob der Übersetzermensch wohl je nur ein einziges Video von Sean Tucker gesehen hat?

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Gerade eben guckte ich aus dem Fenster und konnte einen kleinen Racker (Alter: kann so eben alleine laufen) dabei beobachten, wie er fröhlich frohlockend jedes Gewächs und jeden Strauch in dem kleinen Grünstreifen hier vorm Laden begrabbelte. Hinter Ihm seine mutmaßliche Oma, die ihn ca. alle 3–4 Sekunden unterbrach um ihn die Hände abzuputzen … und das ging ’ne ganze Weile so … !?! Wir werden definitiv aussterben!

Elfriede und Robbie
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Für Stubenhocker wie mich gibts eigentlich nichts besseres, als haarige Schnurrmaschinen bei sich wohnen zu lassen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob die immer freiwillig drinnen sind – aber sie hängen eindeutig viel und gerne mit mir ab und kuscheln ist beinahe so wichtig wie fressen. So gesehen brauche ich mich am heutigen „Singles Day“ auch gar nicht angesprochen fühlen …

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Manchmal weiß ich gar nicht so genau, warum ich ein Photo mag. Dies ist mal wieder so ein Fall.

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Wie geht es eigentlich momentan meinen arachnophoben Freunden, wenn sie hektargroße Felder überzogen mit Spinnenweben sehen?

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Häuptling Starrer Blick hat uns heute wieder ausdauernd mit seiner unnachahmlichen Performance beglückt.

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und das sogar ohne Probleme oder Rückfälle. Schön, wenn man sich noch selbst erstaunen kann ;-)

Heute erschienen ...
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Von Clueso kenne ich vermutlich nur die Lieder, die man so kennt, wenn man ab und an Radio hört – wahrscheinlich, weil diese Musik nicht so zu meinen Hörgewohnheiten passt. Wenn also heute nicht Zeitgleich mit seinem neuen Album „ALBUM“ auch das „Piano ALBUM“ in limitierter Auflage erschienen wär, auf dem Sascha Stiehler vierzehn Clueso-Songs neu interpretiert – ich hätte davon auch nichts mitbekommen.

Die unnachahmlich melancholische Art, wie Stiehler seinem Piano die Klänge entlockt, macht es auf eine beruhigende Weise unerheblich, wessen Songs ich da höre. So pur, vorrangig nur mit den achtundachtzig Tasten vorgetragen bleibt am Ende vor allem eines: Ein wundervolles Album.

Derzeit nur auf Spotify im Stream.