Ich habe keine Erfahrungswerte, wie gut die Gesellschaft von Katzen bei einer Zombie-Apokalypse hilft. Ich kann aber bestätigen, dass die Kollegen Fusselbürste ohne Wenn und Aber für einen beliebigen Zeitraum mit schnurrender Begeisterung dabei sind, wenn man sich einfach mal auf dem Sofa verkriecht und von der Welt nichts mehr sehen will. Ist ein gelegentlicher Imbiss gewährleistet, kann man so etwas auch gerne für mehrere Tage am Stück durchziehen … meint Kater Robbie.
Ich bin 1968 geboren und damit durch und durch ein Kind der 80er. Das heißt natürlich auch, dass ich mit der allgegenwärtigen Gefahr eines Atomkrieges und der Teilung in Ost und West aufgewachsen bin. Schon zu Beginn der 80er fand ich, dass ein (oranges) Peace-Zeichen auf der Jeansjacke passend sei und bis heute ist eine meiner liebsten und wichtigsten Schallplatten die 1981 erschienene „Red Skies Over Paradise“ von Fischer-Z, die genau das thematisiert. Ich habe aus pazifistischer Überzeugung den Dienst an der Waffe verweigert und für mich ist der Tag an dem die Mauer in Berlin fiel, bis heute einer der besten, die ich miterleben durfte.
Obwohl Krieg auch in den letzten Jahrzehnten allgegenwärtig war, fühlen sich die Geschehnisse in der Ukraine doch viel näher an, als zum Beispiel ein Gemetzel um Öl oder Gott im Nahen Osten oder Kosovo.
Irgendwie scheint sich gerade jede Faser meines Körpers daran zu erinnern, wie wenig ich Krieg je verstanden habe und wie raumgreifend die Gedanken um diesen Wahnsinn sein können. Dabei könnte ich mich wahrscheinlich einfach mit einer Tüte Popcorn vor den Bildschirm setzen und abwarten … doch irgendwie fühlt es sich dieses mal anders an.
Hoffen wir, die die etwas ändern können haben noch einen Restfunken Verstand beisammen … mehr bleibt uns vorerst nicht.
Da zerreißen sich die Kommentatoren die Fingerspitzen, weil Leute nach dem Grillen den Grill mit in die Wohnung genommen haben und es dann acht Menschen, leider auch ein Kleinkind, mit Kohlenmonoxid-Vergiftung gab. Zum einen liegt das sicher daran, dass die Überschriften von sowas wie „Acht Verletzte nach Grillparty in der Wohnung“ sprachen und die wenigsten ja die Artikel hinter den Bezahlschranken der örtlichen Journaille lesen (können) …
Auch ich selbst kann mich des initialen Gedankens nicht erwehren, dass ich das ziemlich dämlich finde …
ABER: Irgendwie zeigt sowas doch ganz nachdrücklich, dass die Menschen heute in der Schule, im Leben oder von Ihren Eltern einfachste Basics, die der Homo Sapiens Jahrtausende zum Überleben beherrschte, nicht mehr lernen. Und im Sommer gibt es dann wieder Leute die sich an Pflanzen vergiften, von den wir schon im Kindergarten wussten, dass wir die Finger davon zu lassen haben.
Ich fürchte, dieses Aussterben von essentiellem Wissen ist auf Dauer schädlicher als jeder Virus.
Du weißt, du solltest Dir ein Buch definitiv NICHT in der deutschen Übersetzung kaufen, wenn ein Verlag bereits aus dem Titel „THE MEANING IN THE MAKING – The why and how behind our human need to create“ folgendes kreiert: „SINN IN DER KREATIVITÄT FINDEN – Ein biografischer Wegweiser“ … ob der Übersetzermensch wohl je nur ein einziges Video von Sean Tucker gesehen hat?
Gerade eben guckte ich aus dem Fenster und konnte einen kleinen Racker (Alter: kann so eben alleine laufen) dabei beobachten, wie er fröhlich frohlockend jedes Gewächs und jeden Strauch in dem kleinen Grünstreifen hier vorm Laden begrabbelte. Hinter Ihm seine mutmaßliche Oma, die ihn ca. alle 3–4 Sekunden unterbrach um ihn die Hände abzuputzen … und das ging ’ne ganze Weile so … !?! Wir werden definitiv aussterben!
Für Stubenhocker wie mich gibts eigentlich nichts besseres, als haarige Schnurrmaschinen bei sich wohnen zu lassen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob die immer freiwillig drinnen sind – aber sie hängen eindeutig viel und gerne mit mir ab und kuscheln ist beinahe so wichtig wie fressen. So gesehen brauche ich mich am heutigen „Singles Day“ auch gar nicht angesprochen fühlen …
Von Clueso kenne ich vermutlich nur die Lieder, die man so kennt, wenn man ab und an Radio hört – wahrscheinlich, weil diese Musik nicht so zu meinen Hörgewohnheiten passt. Wenn also heute nicht Zeitgleich mit seinem neuen Album „ALBUM“ auch das „Piano ALBUM“ in limitierter Auflage erschienen wär, auf dem Sascha Stiehler vierzehn Clueso-Songs neu interpretiert – ich hätte davon auch nichts mitbekommen.
Die unnachahmlich melancholische Art, wie Stiehler seinem Piano die Klänge entlockt, macht es auf eine beruhigende Weise unerheblich, wessen Songs ich da höre. So pur, vorrangig nur mit den achtundachtzig Tasten vorgetragen bleibt am Ende vor allem eines: Ein wundervolles Album.
DER Bildbandtipp für gebürtige Ostwestfalen und die, die es werden wollen. Passend zum Titel findet man tatsächlich nur auf 2 1/2 Bildern sowas wie in Lächeln. In einem Fall kommen die eindeutig von wo anders wech und im anderen sind es Kinder. Das nicht ganz eindeutige Bild lässt erahnen, das es in den 80ern hier vielleicht doch sowas wie Freude gegeben haben könnte.
Photographiert von Martin Langer und just erschienen bei Seltmann.