Früher nahm der Kumpel einen Döppen mit auf Schicht oder man packte seie Stulle in die Butterbrotsdose um tagsüber dem Hunger nicht anheim zu fallen.
Heute heißt das Foodprep und Lunchbox und über den Inhalt definiert sich eine ganze Generation von Beeinflussern und die, die es werden wollen.
Also ich mach mir jetzt ein Bütterken ... mit Tomate.
Aus irgendeinem verrückten Grund scheint sich der Mäusebussard in der letzte Zeit zu so etwas wie meinem fliegenden Schatten zu entwickeln. Überall wo ich mich länger aufhalte fliegen sie rufend durch die Lüfte und zeigen sich auch. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das nun die Geister der vergangenen oder zukünftigen Willibalde sind ... aber gegenwärtig treiben sie mir jedes mal ein ganz breites Lächeln auf das Gesicht.
Ich stand gerade in der Küche und plötzlich vernahm ich dieses mir sehr vertrautes Rufen, welches mich jedes mal im Moor begrüßt – ich hier zu Hause jedoch noch nie vernommen hatte. Nachdem ich mir verwundert das Ohrenschmalz aus den Lauschern gepult und auf den Balkon gestürmt war, traute ich meinen Augen kaum: Da zog tatsächlich ein Mäusebussard rufend über meinem Kopf seine Runden. Ich schaffte es noch meine Kamera zu holen um diesen Schnappschuss zu ergattern, bevor er sich wieder winkend verabschiedete.
Ich bilde mir jetzt einfach mal ein, dass mich Willibald aus dem Moor auch mal hier zu Hause besuchen wollte, nachdem er gehört hat, dass Kollege Rotmilan hier sein Unwesen treibt und ich neulich Besuch von einem jungen Falken hatte. Das Bild von dem Kleinen poste ich dann gelegentlich mal auf instagram – oder so.
Vor acht Jahren kamst Du als total verängstigte, abgemagerte und schwer verstörte Dame zusammen mit Robbie aus dem Tierheim zu mir. Es hat lange gedauert, bis Du Vertrauen gefasst hast – aber irgendwann warst Du eine glückliche, leicht neurotische und etwas pummelige Dame im besten Alter. Leider wurde dann vor drei Jahren festgestellt, das Du arge Probleme mit dem Herzen, der Lunge und dem Rücken hast. Du hast Dich tapfer geschlagen und die letzten neun Monate ohne Robbie bist Du sogar noch einmal richtig aufgeblüht und wurdest regelrecht kuschelig. Doch irgendwann in den letzten Wochen zeichnete es sich ab, dass Dich Deine Krankheiten zu viel Kraft kosten und dann ging es in den letzten drei Tagen recht schnell. Du wolltest Deine Medikamente nicht mehr und auch nicht mehr essen – was sonst absolut unvorstellbar war. Heute hast Du mit Hilfe einer wundervollen Ärztin Deine letzte Reise nach zwölf Jahren auf diesem Planeten angetreten. Du wirst mir fehlen kleine zauberhafte Friedie. Grüß Robbie von mir, falls es dieses Land hinter dem Regenbogen wirklich gibt.
Dieses recht betagte und immer noch schwer in einander verliebte Raben-Pärchen wohnt schon lange in meiner Nachbarschaft. Sie sind den Großteil des Tages gemeinsam anzutreffen und wenn es nicht, wie auf diesem Bild, viel zu warm ist kuscheln und schmusen sie oft und gerne miteinander. Sie sitzen am liebsten auf dem höchsten Baum hier auf der Anhöhe und übernehmen sehr effektiv die Security in dieser Siedlung. Ich habe schon mehrfach beobachtet wie sie Raubvögel vertrieben haben. Nur neulich, als der Milan hier die Dohle geschlagen hat, waren sie irgendwie nicht am Start.
Dieser majestätische Rotmilan hat soeben direkt vor meinem Bürofenster, tatsächlich in wenigen Metern Entfernung, eine der jungen Dohlen die hier wohnen im Flug geschlagen. Bis ich mich von dem ersten Staunen erholt und meine Kamera im Anschlag hatte, war er leider schon in weiter Ferne und sein Abendessen bereits halb verzehrt.
Das Bild hier ist nur ein klitzekleiner Ausschnitt und ausserdem bin ich ja noch am üben. Das mache ich ja sonst vorzugsweise Moor, doch da war ich während der heißen letzten Wochen nicht. Nun scheint Willibald mir seinen fast zwei Meter großen Kumpel nach Hause zu schicken, um mich daran zu erinnern, dass es mal wieder Zeit für ein Treffen ist.
Die hier sehr zahlreich in der Nachbarschaft lebenden Dohlen sind übrigens gerade alle von der Bildfläche verschwunden und es ist seltsam leise draußen.
Ich brauche vermutlich niemandem der mich kennt zu erklären, warum ich diesen Rotschenkel auf den ersten Blick ins Herz geschlossen habe ... obwohl er sich ja wenigstens die Füße hätte waschen können.
Im Kontrast zu der poppigen Farbe von Schnabel und Beinen, können diese Gesellen tatsächlich erstaunlich melancholisch singen.
Als ich gestern im Begriff war zu gehen, positionierte sich dieser schmucke Kollege direkt über mir im Dickicht. Ich wollte Ihm noch sagen, dass diese Art Pose zur Zeit nicht zwingend en vogue ist – doch dann habe mich zu diesem Schnappschuss hinreissen lassen. Irgendwie waren sie ja auch wieder meine Helden des Tages.
Ich war heute erst wieder bei Willibald – Photographieren im Flug üben. Was soll ich sagen? Es wird marginal besser ... aber so lange ich ihn so gewiss immer wieder treffe, habe ich ja noch Zeit.
Das inspirierte mich dann auch dazu ein paar Moore weiter zu fahren, zu dem Ort an dem ich am letzten Feierdonnerstag so viel Freude an den Rauchschwalben hatte. Und wie man sieht, hat sich unter anderem dieser leicht ramponierte Geselle wieder an exakt der selben Stelle in Position gebracht – als ob er wusste, worauf ich hinaus will.
Obwohl ich erstmal reichlich Photos von Ihm und anderen lustigen Moorbewohnern habe, fürchte ich, dass ich nicht das letzte mal dort gewesen bin.
Diese gleichermaßen verrückte, wie auch talentierte Meise hat mich vor einiger Zeit eine ganze weile beim Wandern durchs Moor begleitet. Aber nicht, wie andere Meisen das so machen – nein, sie hangelte sich die ganze Zeit kopfüber an den Ästen lang, um sich schlussendlich in Kamikaze-Manier fallen zu lassen.
Leider habe ich sie danach aus den Augen verloren, denn so lustig das auch anzusehen war – ich kann mich der Gedanken nicht erwehren, das es ihr vielleicht auch nicht gut ging? Oder sie zu viel getrunken hatte und nicht nach Hause findet ... oder so.
Sonntag habe ich erst probiert das schmusende Rabenpärchen, welches hier gerne abhängt abzulichten: is mir nicht wirklich geglückt. Dann wollte ich endlich mal ein Bild von dem unzertrennlichen Dohlenpärchen machen, dass hier täglich rumlummert. Doch da das mit Abstand die aufmerksamsten und schreckhaftesten Besucher an meiner Fresstheke sind, ist mir auch das nicht geglückt. Zum Trost stand mir dann diese zauberhafte Heckenbraunelle im Abendlicht Model. Die werden ja gerne übersehen, wenn die Spatzengang mit allen Brüdern und Schwestern wieder in Mannschaftsstärke zum Essen kommt.
Ich habe mir vorgenommen, das Eichhörnchen auf dem Friedhof ums Eck zu Photographieren. Alle kommen neugierig an und gucken: die Tauben, die Elstern, die Raben, die Spatzen, sogar ein Hase und natürlich meine Kumpels die Amseln.
Der Kollege hier hat mir dann auch sehr ausdauernd sein wundervolles Lied gesungen. Mister Eichhorn war weit und breit nicht zu sehen – das machte diesen Abend jedoch trotzdem nicht zu einem Misserfolg.
Eigentlich wollte ich heute Willibald und seinen Mäusebussard-Gesellen im Flug photographieren. Ich hab auch Bilder mit Bussarden drauf, aber da muss ich noch viel üben – die lohnen wirklich nicht, sie zu zeigen. Dafür hat mir diese (mutmaßliche) Neuntöter-Dame eine ganze Weile beim Greifvogelspähen Gesellschaft geleistet und ließ sich weitaus einfacher ablichten.
Dieser Tag fing schon aufregend an: Heute mittag kreiste direkt über meinem Haus ein Mäusebussard – ein sehr seltener Besuch. Er wurde sogleich von zwei Rabenkrähen attackiert und eine dritte saß bei mir auf dem First, machte einen heiden Lärm und kam ihren Kollegen dann bald zur Hilfe. Kurz danach war der Bussard verschwunden.
Ich bin dann los zum Hiller Moor – und was sehe ich da als erstes? Zwar nicht Willibald den Mäusebussard, aber diesen sehr schönen Gesellen:
Kaum hatte ich das Auto geparkt krakehlte dieser Fasan direkt vor meinem Parkplatz und um mich herum sangen die Drosseln ihre Lieder.
Ich habe dann erst mal auf einem Aussichtsturm die Stille und das Treiben der Stockenten beobachtet (man beachte die brütende Möwe im Hintergrund).
Um dann kurz danach einen weiteren Luftkampf zwischen drei Raben und einem Bussard – dieses mal war es vermutlich Willibald – zu beobachten. Leider habe ich keine Bilder davon, aber es war ein noch größeres Spektakel als zuvor bei mir zu Hause.
Auf dem Weg traf ich so manch einen freundlichen Gesellen, der eine Zeit lang mit mir wanderte, so wie diese Bachstelze:
Eine Schar Wacholderderdrosseln (?) die mir vorzugsweise den Rücken zukehrten ...
oder diese mutmaßliche Misteldrossel (?):
Zurück am Auto sang die Singdrosseln immer noch ihr Lied ... und das sogar auf einem Bein:
Der Oberknaller passierte dann, als ich bei mir vor der Haustür stand. Ein Star stattet mir einen Besuch ab! Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass ich mal wieder keine Photos gemacht habe.
Hier sind täglich Amseln, Spatzen, Tannenmeisen, Ringeltauben, Türkentauben, Elstern, Dohlen, verschiedene Raben und ab und an eine Bachstelze ... aber einen Star habe ich hier noch nie gesehen. Vielleicht ist er mir ja aus dem Moor gefolgt oder es hat sich rumgesprochen, dass es hier immer etwas zu essen gibt?