Rotmilan
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Dieser majestätische Rotmilan hat soeben direkt vor meinem Bürofenster, tatsächlich in wenigen Metern Entfernung, eine der jungen Dohlen die hier wohnen im Flug geschlagen. Bis ich mich von dem ersten Staunen erholt und meine Kamera im Anschlag hatte, war er leider schon in weiter Ferne und sein Abendessen bereits halb verzehrt.

Das Bild hier ist nur ein klitzekleiner Ausschnitt und ausserdem bin ich ja noch am üben. Das mache ich ja sonst vorzugsweise Moor, doch da war ich während der heißen letzten Wochen nicht. Nun scheint Willibald mir seinen fast zwei Meter großen Kumpel nach Hause zu schicken, um mich daran zu erinnern, dass es mal wieder Zeit für ein Treffen ist.

Die hier sehr zahlreich in der Nachbarschaft lebenden Dohlen sind übrigens gerade alle von der Bildfläche verschwunden und es ist seltsam leise draußen.

Kohlmeisen
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Was gibt es schöneres an einem Sonntag Nachmittag zu tun als Erdbeerkuchen zu essen? Einer Truppe halbstarker Kohlmeisen beim Meisenknödelbowling zuzuschauen, natürlich.

Rotschenkel
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Ich brauche vermutlich niemandem der mich kennt zu erklären, warum ich diesen Rotschenkel auf den ersten Blick ins Herz geschlossen habe ... obwohl er sich ja wenigstens die Füße hätte waschen können.

Im Kontrast zu der poppigen Farbe von Schnabel und Beinen, können diese Gesellen tatsächlich erstaunlich melancholisch singen.

Wiesenschafstelze
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Dieser Wiesenschafstelzen-Kerl wollte eigentlich ein Kanarienvogel werden. Verschiedene Photographen haben ihm dann eingeredet, er würde ob der langen Beine auch ein super Model abgeben. Wie man an der Körperhaltung erkennen kann, findet er den Laufsteg aber ziemlich beschissen.

Rohrammer
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Kennt Ihr das geflügelte Wort: „Der schimpft wie ein Rohrspatz“? Dieser übers Schilf hinweg hörbare und sehr redselige Genosse ist der Meckerpott, nach dem diese Redewendung benannt wurde. Und warum beschwert er sich den ganzen Tag? Weil es eigentlich eine Rohrammer und kein Spatz ist!

Rauschwalbe
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Als ich gestern im Begriff war zu gehen, positionierte sich dieser schmucke Kollege direkt über mir im Dickicht. Ich wollte Ihm noch sagen, dass diese Art Pose zur Zeit nicht zwingend en vogue ist – doch dann habe mich zu diesem Schnappschuss hinreissen lassen. Irgendwie waren sie ja auch wieder meine Helden des Tages.

Rauchschwalbe
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Ich war heute erst wieder bei Willibald – Photographieren im Flug üben. Was soll ich sagen? Es wird marginal besser ... aber so lange ich ihn so gewiss immer wieder treffe, habe ich ja noch Zeit.

Das inspirierte mich dann auch dazu ein paar Moore weiter zu fahren, zu dem Ort an dem ich am letzten Feierdonnerstag so viel Freude an den Rauchschwalben hatte. Und wie man sieht, hat sich unter anderem dieser leicht ramponierte Geselle wieder an exakt der selben Stelle in Position gebracht – als ob er wusste, worauf ich hinaus will.

Obwohl ich erstmal reichlich Photos von Ihm und anderen lustigen Moorbewohnern habe, fürchte ich, dass ich nicht das letzte mal dort gewesen bin.

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Diese gleichermaßen verrückte, wie auch talentierte Meise hat mich vor einiger Zeit eine ganze weile beim Wandern durchs Moor begleitet. Aber nicht, wie andere Meisen das so machen – nein, sie hangelte sich die ganze Zeit kopfüber an den Ästen lang, um sich schlussendlich in Kamikaze-Manier fallen zu lassen.

Leider habe ich sie danach aus den Augen verloren, denn so lustig das auch anzusehen war – ich kann mich der Gedanken nicht erwehren, das es ihr vielleicht auch nicht gut ging? Oder sie zu viel getrunken hatte und nicht nach Hause findet ... oder so.

Heckenbraunelle
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Sonntag habe ich erst probiert das schmusende Rabenpärchen, welches hier gerne abhängt abzulichten: is mir nicht wirklich geglückt. Dann wollte ich endlich mal ein Bild von dem unzertrennlichen Dohlenpärchen machen, dass hier täglich rumlummert. Doch da das mit Abstand die aufmerksamsten und schreckhaftesten Besucher an meiner Fresstheke sind, ist mir auch das nicht geglückt. Zum Trost stand mir dann diese zauberhafte Heckenbraunelle im Abendlicht Model. Die werden ja gerne übersehen, wenn die Spatzengang mit allen Brüdern und Schwestern wieder in Mannschaftsstärke zum Essen kommt.

Amsel
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Ich habe mir vorgenommen, das Eichhörnchen auf dem Friedhof ums Eck zu Photographieren. Alle kommen neugierig an und gucken: die Tauben, die Elstern, die Raben, die Spatzen, sogar ein Hase und natürlich meine Kumpels die Amseln.

Der Kollege hier hat mir dann auch sehr ausdauernd sein wundervolles Lied gesungen. Mister Eichhorn war weit und breit nicht zu sehen – das machte diesen Abend jedoch trotzdem nicht zu einem Misserfolg.

Graugans
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... ihm als Graugans würde ein Schwarzweiß-Portrait besonders gut zu Gesicht stehen.

Neuntöter-Dame
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Eigentlich wollte ich heute Willibald und seinen Mäusebussard-Gesellen im Flug photographieren. Ich hab auch Bilder mit Bussarden drauf, aber da muss ich noch viel üben – die lohnen wirklich nicht, sie zu zeigen. Dafür hat mir diese (mutmaßliche) Neuntöter-Dame eine ganze Weile beim Greifvogelspähen Gesellschaft geleistet und ließ sich weitaus einfacher ablichten.

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Dieser Tag fing schon aufregend an: Heute mittag kreiste direkt über meinem Haus ein Mäusebussard – ein sehr seltener Besuch. Er wurde sogleich von zwei Rabenkrähen attackiert und eine dritte saß bei mir auf dem First, machte einen heiden Lärm und kam ihren Kollegen dann bald zur Hilfe. Kurz danach war der Bussard verschwunden.

Ich bin dann los zum Hiller Moor – und was sehe ich da als erstes? Zwar nicht Willibald den Mäusebussard, aber diesen sehr schönen Gesellen:

Kaum hatte ich das Auto geparkt krakehlte dieser Fasan direkt vor meinem Parkplatz und um mich herum sangen die Drosseln ihre Lieder.

Ich habe dann erst mal auf einem Aussichtsturm die Stille und das Treiben der Stockenten beobachtet (man beachte die brütende Möwe im Hintergrund).

Um dann kurz danach einen weiteren Luftkampf zwischen drei Raben und einem Bussard – dieses mal war es vermutlich Willibald – zu beobachten. Leider habe ich keine Bilder davon, aber es war ein noch größeres Spektakel als zuvor bei mir zu Hause.

Auf dem Weg traf ich so manch einen freundlichen Gesellen, der eine Zeit lang mit mir wanderte, so wie diese Bachstelze:

Eine Schar Wacholderderdrosseln (?) die mir vorzugsweise den Rücken zukehrten ...

oder diese mutmaßliche Misteldrossel (?):

Zurück am Auto sang die Singdrosseln immer noch ihr Lied ... und das sogar auf einem Bein:

Der Oberknaller passierte dann, als ich bei mir vor der Haustür stand. Ein Star stattet mir einen Besuch ab! Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass ich mal wieder keine Photos gemacht habe.

Hier sind täglich Amseln, Spatzen, Tannenmeisen, Ringeltauben, Türkentauben, Elstern, Dohlen, verschiedene Raben und ab und an eine Bachstelze ... aber einen Star habe ich hier noch nie gesehen. Vielleicht ist er mir ja aus dem Moor gefolgt oder es hat sich rumgesprochen, dass es hier immer etwas zu essen gibt?

Hauhechel-Bläuling
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Als mir dieses zauberhafte Wesen für einen flüchtigen Moment vor die Linse flatterte wurde mir bewusst, dass ich noch nie zuvor einen Bläuling photographiert hatte. Diese Sache mit dem „fröhlich knipsend hinaus in die Natur“ habe ich penetrant vor mir her prokrastiniert. Es gab scheinbar wichtigeres zu tun – und in dem Garten der Familie wimmelte es ja früher nur so vor Flattertieren in allen Formen und Farben. Wenige Jahre später freue ich mich, wenn ich im Naturschutzgebiet mal eine gefährdete Art entdecke (die Moosjungfer) – allein das ist auf so vielen Ebenen verkehrt, dass ich das gar nicht zu ende denken will. Dies hier ist vermutlich ein „Hauhechel-Bläuling“. Der ist geschützt, gilt aber derzeit nicht als gefährdet.

Willibald
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Willibald wird zwar nach wie vor in seiner eigenen Hood von Hektor gemobbt, aber dafür hat er dann den Ansitz des Jägers okkupiert. Finde ich irgendwie gerecht.

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Da hat doch gestern dieser stattliche, leicht ramponierte Geselle direkt vor meinen Füßen eine Rast eingelegt. Ich hab so gut es mit dem Tele auf meiner Knipse ging ein Bild gemacht, um dann zu Hause mal zu gucken, was das wohl für einer ist – denn so eine Libelle hatte ich bewusst noch nicht gesehen. Soweit ich das beurteilen kann ist das ein „Nordische Moosjungfer“ und damit eine gefährdete Art.

Zum Ausgleich für das wuselige Bild oben, gibt es noch ein vielleicht etwas schöneres Photo von heute – allerdings mit einer total verbreiteten Art drauf: dem „Vierfleck“. Der Kollege hier ging beim Starten auf jeden Fall bereits als Ventilator durch.

Uferschnepfe
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Ich nannte Sie eine Schnepfe … doch Sie meinte entrüstet, Sie heiße Greta und wohne hier am Ufer.

Und ausserdem möge ich doch lieber ihr Prachtkleid bewundern, als hier dumm rumzuschwätzen!

Schwarzkehlchen-Dame
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Der Hobby-Ornitologe in mir meint herausgefunden zu haben, dass mir hier eine Schwarzkehlchen-Dame vor die Linse gehüpft ist. Die weist vermutlich gerade ihren Kerl zurecht:

Herr Schwarzkehlchen wird jedoch nicht müde zu beteuern, dass dieser unfreundlich dreinschauende Stacheldraht nur dem Schutz der potentiellen Nachkommenschaft vor irren Homo Knipsi mit überlangen Glasaugen dient.

Kanadagans
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Wenn ich solche Szenarien erblicke, bilde ich mir ein, dass sich das Leben von Familie Kanadagans kaum von dem Unsrigen unterscheidet.

Nebelschwalbe
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Obwohl heute vielfach komische Vögel mit Bier in der Hand und Ballermann am Ohr in den Naturschutzgebieten zu finden waren, konnte ich mich sehr lange an der Flugshow, dem Gesang und einigen Fisematenten einer Truppe Nebelschwalben erfreuen. Darüber habe ich fast das Knipsen vergessen. Ich bin verliebt.